Der Schnee des Rasens wird schon räudig,
Franz Werfel
Weil ihn ein kleiner Wind berennt.
Der Himmel dehnt sich traurig-freudig,
Ein leerer Rekonvaleszent.
Natur
Gott schläft im Stein
Gott schläft im Stein, atmet in der Pflanze, träumt im Tier, und erwacht im Menschen.
Rabindranath Tagore (zugeschrieben)
Ein Stein vor der Tür meines Elternhauses, wie er dorthin kam, weiß ich nicht. Die grünen Farbreste, die wie geschlossene Augen wirken, hat er sicher zufällig abbekommen, als die Fassade vor etlichen Jahren neu gestrichen wurde und er wie viele andere Steine irgendwo als Schüttmaterial an der Hausmauer lag. Das träumende Gesicht, das ich in ihm sehe, erinnert mich an einen Spruch unbekannter Herkunft, der manchmal als »indische Weisheit« kursiert, manchmal auch dem bengalischen Dichter Rabindranath Tagore zugeschrieben wird. Er könnte aber ganz gut auch auf manche Denker des deutschen Idealismus, wie z.B. Schelling, passen. Der Gedanke der All-Einheit oder zumindest eines ganzheitlichen Verwobenseins alles Lebendigen ist dem abendländischen Denken nicht so fern, wie man zuweilen meint und deutet sich sogar in einigen Passagen von Papst Franziskus Enzyklika »Laudato si« an.
Nordische Schwanzmeise
Von meinem Schreibtischfenster aus sehe ich sie in den Ästen des Ahornbaums direkt vor unserem Haus herumturnen: eine Schwanzmeise mit ganz strahlend weißem Kopf, also der nordeuropäischen Unterart Ae. caudatus caudatus zugehörig. Dass nordische Schwanzmeisen im Winter nach Mitteleuropa wandern, ist ein verbreitetes Phänomen, wenngleich ich insgesamt hier im Donauraum noch gar nicht so viele … weiterlesen …
Im Rainer Wald
Schönstes Spätsommerwetter, Wald und Wiesen in goldenem Licht, in der Nase den Geruch von Erde, Libellen schwirren durch die Luft – und leider auch eine Unmenge Mücken und Bremsen: abendlicher Spaziergang im Rainer Wald.
