Früh­lings­nacht

Das merk­wür­digs­te an den Träu­men der Men­schen ist, dass sie alle in Erfül­lung gehen; das ist von jeher so gewe­sen. […] Aus dem Wie­sen­moor klang noch Vogel­ge­sang her­über. Oder war es viel­leicht der Wider­hall vom Vogel­ge­sang des Wie­sen­moors in [Non­nis] See­le, der in die­ser kur­zen stil­len Stun­de der Früh­lings­nacht nicht ver­stum­men woll­te? Es war der Klang, der spä­ter sei­ne See­le nie ver­las­sen soll­te, so weit er auch her­um­kam und wie herr­lich auch die Säle waren, die er spä­ter betrat – das Wie­sen­moor mit sei­nen islän­di­schen Vögeln, eine Stun­de in der Frühlingsnacht.

Hall­dór Kil­jan Lax­ness
(Sein eige­ner Herr, Göt­tin­gen 2002, 426–429)

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