Ganz überraschend ist in diesen Tagen ein Gedicht zu mir gekommen, von Gary Snyder, einem durchaus renommierten und hoch dekorierten, mir bislang aber ganz unbekannten amerikanischen Lyriker:
This present moment
that lives onto become
long ago
Gary Snyder, This present moment, 67
In der eigenartigen Paradoxie dieser Zeilen klingt für mich eine Fülle von Bezügen an: Spaemanns „es wird einmal gewesen sein“, alles Denken des grundlosen Grundes von Plotin bis Henrich, aber durchaus auch das ἐν ἀρχῇ … ὁ λόγος … σὰρξ ἐγένετο, das wir in der Weihnachtszeit mehrfach im Evangelium hören.
Ich versuche, den Gehalt, so wie er bei mir ankommt, ganz frei zu übertragen:
Diese reine Jetzt
das fortlebtum sich zu erfüllen
seit Urbeginn
Wunderbare Poesie, durch Zufall entdeckt!
Bild: Gary Snyder, (c) Larry Miller, Grass Valley,CA, USA, CC BY-SA 2.0